Donnerstag, 23. Februar 2012

Das Versprechen...

Achtung Spoiler! Lesen auf eigene Gefahr!

Heute melde ich mich mal wieder mit einer Rezension zurück! Ich war nämlich am Dienstag im Kino und habe mir "Für immer Liebe" angeguckt.

Sony Pictures
"Schon wieder so ein kitschiger Liebesfilm!" - könnte man denken, wenn man sich die Beschreibung durchliest, das Filmplakat anguckt usw, aber das stimmt so nicht ganz. Zum Einem, weil der Film auf einer wahren Begebenheit beruht (auch wenn man es locker für die Story eines Hollywood-Autors halten könnte), zum Anderen, weil es meiner Meinung nach weniger ein Liebesfilm ist als viel mehr ein Drama.

Ein trauriger Anfang...
Der Film beginnt schon mal schockierend traurig, nämlich mit dem Autounfall bei dem Paige ihr Gedächtnis verliert. Obwohl man natürlich die Grundgeschichte kennt und weiß, dass das passiert, kam der Unfall ziemlich überraschend und schockierend, weswegen man nicht wirklich mit einem guten Gefühl in die Story startet, aber angesichts der Umstände ist das auch kaum möglich. Leider muss man also sagen: Ein schockierend bewegender Anfang - Note: 1!


Hauptstory
In "Für immer Liebe" (Originaltitel übrigens "The Vow" - welchen ich viel schöner und passender finde!) geht es vor allem um die Liebe, aber auch um Erinnerungen und wie schnell all das plötzlich einfach weg sein kann. Nach ihrem Unfall wacht Paige (Rachel McAdams) im Krankenhaus auf und kann sich weder an ihren Ehemann Leo (Channing Tatum) erinnern, noch daran, dass sie mit ihren Eltern, die sie im Krankenhaus besuchen, eigentlich gar nichts mehr zu tun hatte. Ihre letzte Erinnerung ist die an ein komplett anderes Leben, als das was sie zuletzt geführt hatte. Eine gelöste Verlobung, ein abgebrochenes Jura-Studium - Paige kann nicht glauben, dass sie ihr altes Leben einfach so beendet und umgekrempelt hat und sie kann sich einfach auch nicht erinnern! Auch nicht an Leo, der die ganze Zeit an ihrer Seite ist und versucht sie aufzubauen und ihr zu helfen, aber der natürlich auch selbst unter der Situation sehr leidet. Trotzdem Paige total überfordert ist mit ihrem neuen, unbekannten Leben und Ehemann, versucht sie sich wieder in ihr Leben mit ihm einzufinden, was allerdings nicht klappt. Immer mehr zieht es sie zurück zu ihren Eltern, während ihr Mann vergeblich um ihre Liebe kämpft, denn trotzdem sie sich irgendwann daten und einen wundervollen Tag zusammen haben, sich sogar küssen und mehr, schaffen sie es nicht zusammen zu bleiben. Das alles spielt sich allerdings nicht in der ersten Hälfte des Films ab und man könnte nun auf eine positive Wende hoffen, nein, tatsächlich handelt fast der komplette Film von dem zunächst vergeblichen Kampf um die Erinnerung und die Liebe der beiden. Somit ist auch klar, dass der traurige Einstieg nicht einfach nur Dramatik war, sondern dieses bedrückte Gefühl einen den ganzen Film lang begleitet. Das ist auch der Grund, warum ich es nicht als Liebesfilm, sondern als Drama bezeichnen würde.
Note für Hauptstory als Drama: 1-; Note für Hauptstory als Liebesfilm: 3-!

Happy End?
Das Ende, muss ich sagen, fand ich ziemlich enttäuschend, denn ehrlich gesagt, dachte ich nicht, dass die beiden noch zusammenfinden. Den reinen Film betreffend gab es eigentlich auch kein wirkliches Happy End, denn er endet damit, dass sich beide nach einer Zeit wieder treffen und in ein Café gehen. Eigentlich ein eher offenes Ende. Da aber der Film auf einer wahren Begebenheit beruht, gibt es natürlich ein reales Ende und über das wird der Zuschauer nach der letzten Szene in zwei kurzen Sätzen noch informiert: "Heute sind sie wieder verheiratet und haben zwei Kinder." Toll, warum muss man das mit zwei langweiligen, lapidaren Sätzen am Ende klären? Warum kann man nicht dieses positive Gefühl der Erleichterung, dass sie doch noch wieder zueinander gefunden haben mit in den Film nehmen? Und selbst wenn dieser Satz ein bisschen Befriedigung erzeugte, so hinterließ der Film selbst noch mit dem allerletzten Satz einen nachdenklich-traurigen Eindruck: "Sie kann sich bis heute nicht wieder erinnern!" - krass, wenn man mal darüber nachdenkt wie es sein muss mit einer ewigen Gedächtnislücke zu leben! Sehr bedrückendes Gefühl. Ebenso wie es der Film hinterlässt. Wenn das das Ziel war, ist es gut gelungen; wenn er etwas über die ewige Liebe vermitteln wollte, dann eher weniger. Denn im Film gibt Leo auf und sie treffen sich mehr oder weniger zufällig nur am Ende wieder. Ein offenes Ende in einem normalem Film schön und gut, aber in einer Geschichte, die wirklich passiert ist? Warum nicht das echte Happy End mit rein nehmen? Warum nicht zeigen, dass sie sich wieder bekommen haben, warum muss man das am Ende mit eingeblendeten Nacherzählungssätzen erwähnen? Das fand ich wirklich sehr schade!
Note für das Ende daher: 3-.

Schauspieler
An den schauspielerischen Fähigkeiten der beiden Hauptcharaktere oder einer der anderen Figuren kann ich nichts negatives berichten. Rachel McAdams fand ich wie immer gut (ich mochte sie schon in Sherlock Holmes) und auch Channing Tatum hat man die Rolle abgenommen. Ich muss allerdings gestehen, ich bin ein bisschen verliebt - in Rachel McAdams! Ich finde sie einfach wunderschön (allerdings nur mit dunklen Haaren) mit ihrem breiten Lächeln und großen Rehaugen. Da sie mit der Haarfarbe später quasi auch ihr Ich ein bisschen ändert (bzw wieder in ihr Leben zurückkehrt, an das sie sich erinnert), passt das eigentlich ganz gut zur Handlung, nur wie gesagt gefällt sie mir besser mit dunklen Haaren. Aber das ist ja Nebensache ;)
Schauspielerbesetzung: Note 1.

Fazit
Ein sehr bewegender, trauriger und nachdenklich stimmender Film mit indirektem Happy End, was man aber - wie gesagt - schon auch hätte mit in dem Film nehmen können, damit man das Kino vielleicht nicht mit einem ganz so deprimierenden Gefühl verlässt. Natürlich werden einige sagen "Aber sie haben sich doch bekommen, diese Liebe hielt für immer" usw, aber das ist im Endeffekt nicht das Gefühl oder der Eindruck den mir der Film vermittelt hat! Meiner Meinung nach ist es eher ein tieferer Film, auch wenn es sich natürlich immer noch um eine Liebesgeschichte handelt - aber eben zu größeren Teilen um eine traurige. Ich denke es ist mal was anderes als das typische "Hollywood-Lovestory und am Ende heiraten alle"-Klischee, aber das ist auch mal gut so, denn es macht einem auch bewusst, wie schnell man im Leben Dinge und vor allem die Menschen, die man liebt, verlieren kann und das wir daher immer um sie kämpfen und sie schätzen sollten.
Gesamt-Note: 2+ (als Drama^^)

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